Da saßen aber einige Gesetzeslehrer, die dachten bei sich: „Was nimmt der sich heraus! Das ist eine Gotteslästerung! Nur Gott kann den Menschen ihre Schuld vergeben, sonst niemand.“ Markus 2,6+7
Jesus hält sich im Dorf Kafarnaum auf. Die Menschen kommen in Scharen zu ihm. Sie sind davon begeistert, wie Jesus ihnen die Schrift auslegt und vom Reich Gottes erzählt. Und von seiner Art, wie er mit den Leuten umgeht und ihre Krankheiten heilt.
Vier Männer versuchen mit einem Gelähmten auf einer Trage bis zu Jesus vorzudringen. Doch in dem Gedränge im und ums Haus herum gibt es kein Durchkommen. Die Männer geben nicht auf. Sie klettern aufs Dach und graben ein Loch in die Lehmdecke (Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg). Sie reichen den Kranken auf der Matte hindurch, bis er genau vor Jesu Füßen zu liegen kommt.
Jesus spricht ihn an: „Mein Kind, deine Schuld ist vergeben!“ Die anwesenden Gesetzeslehrer rümpfen die Nase. Nur Gott kann den Menschen ihre Schuld vergeben, sonst niemand! Jesus erkennt ihre Missbilligung. „Was macht ihr euch da für Gedanken?…“ fragt er. (Markus 2,7+8)
Um was geht’s hier eigentlich? Geht es um Jesu Streit mit den Gesetzeslehrern? Wer Jesus ist, was er darf, was er kann? Der Gelähmte spielt scheinbar nur eine Nebenrolle. Er sagt nicht ein einziges Wort. War ihm das mit dem Dach peinlich? Hat er sich sowieso nichts von der Aktion versprochen? Am Ende der Geschichte kam er wieder auf die Beine und mit Gott ins Reine. (huch… das reimt sich)
Wahrscheinlich war es dem Gelähmten völlig gleichgültig, dass er seine Heilung als Nebenfigur eines Theologenstreites unter peinlichen Umständen erlebte. Vermutlich hat er sich gefreut und zu Hause mit den vier Freunden seine Genesung gefeiert. 😉
