Her, wer Durst hat! Hier gibt es Wasser! Auch wer kein Geld hat, kann kommen! Kauft euch zu essen! Es kostet nichts! Kommt, Leute, kauft Wein und Milch! Zahlen braucht ihr nicht! Warum gebt ihr Geld aus für Brot, das nichts taugt, und euren sauer verdienten Lohn für Nahrung, die nicht satt macht? Hört doch auf mich, dann habt ihr es gut und könnt euch an den erlesensten Speisen satt essen! Hört doch, kommt zu mir! Hört auf mich, dann werdet ihr leben! Jesaja 55, 1-3a
„Kann ich’s zusammen einpacken?“ fragt meine Lieblings-Blumenverkäuferin. Ja, kann sie. „5,87 € bitte.“
Ich krame in meiner Geldbörse, lege einen 5-Euro-Schein auf die Theke und warte auf’s Wechselgeld. Auch die Floristin wartet. „5,87 €“ wiederholt sie freundlich, aber nachdrücklich.
Mit einem peinlich berührtem „Ähhh… Entschuldigung. Ich bin mit meinen Gedanken nicht dabei“, lege ich noch ein Eurostück dazu.
„Heute wollen mir alle zu wenig Geld geben“, erzählt die junge Frau lächelnd, „bestimmt, weil nichts mehr da ist.“ Ich schaue sie fragend an.
„Wenn es bei anderen so ist wie bei mir, dann ist das Geld jetzt nach Weihnachten weg,“ erklärt die Blumenfrau.
Diese Begebenheit beim Glücksklee-Kauf ist mir heute wieder eingefallen. Ich hatte im Jesajabuch gelesen. Dort ging es auch um’s Einkaufen – um’s Einkaufen ohne Geld.