Unbehagen

Der Pfarrer rettete die Situation mit einem Ausflug in die Geschichte Israels. Ich hörte zu:

Das Jeremia-Buch ist etwa 2600 Jahre alt und stammt aus einer uns völlig fremden Kultur. Es ist sehr wichtig für Israel und seine Geschichte – also auch für die christliche Kirchengeschichte. Israels Glaube an Gottes Schutz und an die Unzerstörbarkeit des Tempels lag nach der Eroberung durch Nebukadnezar zusammen mit dem Tempel in Schutt und Asche. Das Volk Gottes wurde in alle Winde zerstreut; doch es besann sich auch ohne den Tempel auf seinen Glauben. Man sammelte die Schriften Jeremias. Diese waren eine Hilfe, in den fremden Ländern die eigene Identität zu finden und zu bewahren.

Für uns kann das bedeuten, dass Gott zwar die größten Katastrophen zulässt, aber dass Er uns hindurchführt und einen Neuanfang möglich macht. Und: Jeremia zu kennen gehört zur geschichtlichen Bildung.

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