2016
Die ganze Zeit über streckte ich einladend die Hände aus; aber dieses widerspenstige Volk will nichts von mir wissen. Sie folgen ihren eigenen Gedanken und gehen beharrlich ihre eigenen verkehrten Wege. Jesaja 65,2
Gott klagt. Auf heiligen Hainen werden Opfer dargebracht und Tote und Geister um Rat befragt. Seine einladenden Hände übersieht man. Niemand will etwas von ihm wissen. „Dafür wird euch euer Schicksal ereilen …“, heißt es bei Jesaja 65,12
Eigenen Gedanken folgen und eigene Wege gehen… wer will das nicht?!
In meinem Umfeld gibt es Gefahrensucher und Grenzüberschreiter. Für die Folgen ihres Tuns brauchen sie immer wieder Trost und Aufmunterung. Trösten und aufmuntern, das kann ich. Einerseits. Andererseits führen die regelmäßigen Aufmunterungen zu nichts.
Letztendlich überlasse ich die Lebenskünstler ihrem Schicksal (bzw. lege sie Gott ans Herz). Nach dem Loslassen gehts mir besser. Ich fühle ich mich erleichtert (und das schlechte Gewissen hält sich in Grenzen).
Dies alles geht mir durch den Kopf, als ich den heutigen Jesajatext lese. Gott war es leid geworden, vergeblich nach seinem Volk zu rufen. Sollten sie machen, was sie wollten.
Hm… Das klingt wenig verlockend.
Doch ich muss nur einmal in der Bibel herumblättern. Schon lese ich von Freude und Glück. Gottlob! Gott hat Mittel und Wege gefunden, seine Menschen zu erreichen.
Und ich? Ich denke nach.
Freut euch und jubelt ohne Ende über das, was ich nun schaffe! Ich mache Jerusalem zur Stadt der Freude und seine Bewohner erfülle ich mit Glück. Ich selbst will an Jerusalem wieder Freude haben und über mein Volk glücklich sein. Jesaja 65,18+19
