Dieses Wort traf die Zuhörer mitten ins Herz und sie fragten Petrus und die anderen Apostel: „Brüder, was sollen wir tun?“ Apostelgeschichte 2,37
Nach Jesu Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt hatten sich die Jünger Jesu aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Nun wagten sie sich aus ihrem Versteck hervor. Petrus hielt seine erste Predigt. Er setzte Texte von David aus dem Alten Testament in Bezug zu Jesu Leben und Sterben und bezeugte dessen Auferstehung. Die Predigt traf die Zuhörer mitten ins Herz und sie fragten: Was sollen wir tun? Umkehren, sich auf Jesu Namen taufen lassen und sich zu Christus bekennen, riet Petrus.
Diese Geschichte von der Geburtsstunde der Kirche hören wir in jedem Pfingstgottesdienst. Ich erzähle sie aber nicht nur, weil Pfingsten vor der Tür und der Text in der heutigen Bibellese steht.
Voller Staunen habe ich erlebt, wie ein Bibelwort eine Freundin mitten ins Herz traf. Sie war nach dem Lesen einiger Verse „wie vom Donner gerührt“. Und sie war sauer auf mich. Ich hatte sie auf den Text aufmerksam gemacht. Sie fühlte sich unangenehm angesprochen. Kritisiert sozusagen. Von mir. Sie verbat sich eine Einmischung in ihr Glaubensleben. Sie wolle sich in ihrer Freiheit nicht einschränken und bevormunden lassen. Oh oh oh. Nichts lag mir ferner. Zu meiner Erleichterung reden wir wieder miteinander.
Warum ich meiner Freundin den Bibeltext gezeigt habe? Vielleicht war mir ihre Engelverehrung allzu fremd. Kann sein. Jedenfalls ließ mir das keine Ruhe. Anstatt sie darauf anzusprechen, hielt ich ihr die Bibel vor die Nase und sagte: „Lies das mal.“ War vielleicht ein Fehler. Keine Ahnung.
Bei Petrus damals ist es besser gelaufen. Ihm war niemand böse. Niemand warf ihm Einmischung oder Einschränkung von Freiheit vor. Etwa dreitausend Menschen schlossen sich der Gemeinde an, heißt es.
Naja, man kann das nicht vergleichen. Doch wie mächtig Gottes Wort auch im Hier und Jetzt wirken kann, habe ich auf beeindruckende Weise miterlebt.

