Ein harter Job

Wenn ich dir ankündige, dass ein bestimmter Mensch wegen seiner schlimmen Taten sterben muss, dann bist du dafür verantwortlich, dass er es erfährt und die Gelegenheit bekommt, sich zu bessern und sein Leben zu retten. Warnst du ihn nicht, so wird er zwar sterben, wie er es verdient; aber dich ziehe ich dafür zur Rechenschaft wie für einen Mord. Hesekiel 3,18

Gerecht soll es zugehen. Bösewichte sollen ihre verdiente Strafe erhalten. Wer wünscht sich das nicht?

Während der heutigen Bibellese komme ich ins Staunen.

Wenn Hesekiel erkennt, dass ein Mitmensch aufgrund schlimmer Taten in lebensbedrohlicher Gefahr schwebt und wenn er ihn nicht warnt und wenn der Mitmensch dann tatsächlich umkommt, dann will Gott Hesekiel persönlich für diesen Tod verantwortlich machen, so als hätte er einen Mord begangen?  

Bösewicht und Prophet, beide müssen mit unangenehmen Folgen rechnen? Der eine, wenn er so weitermacht wie bisher und der andere, wenn er darüber den Mund hält?

Prophet sein ist ein harter Job!  Welche Verantwortung lastet auf einem. Und mit Dank brauchen sie nicht zu rechnen. Im Gegenteil. Propheten sind eher unbeliebt.

Andererseits kann es gut sein, wenn sich mal jemand zutraut, etwas Unangenehmes auszusprechen und „ein bestimmter Mensch Gelegenheit bekommt, sich zu bessern.“ Wenn der sich dann wirklich bessert, wäre das gut. Zweifellos.

Wie auch immer. Gott gibt sich bis heute unendliche Mühe mit uns, damit wir überleben. (Nicht nur) Sonntag für Sonntag hören wir von unserem Lebensretter Jesus Christus. Allen Propheten und Gott sei Dank!

Vom Reich Gottes

Die enge Tür