Ein Wort für alle, die sich an verschlossenen Türen den Kopf einrennen:
Wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen und euch auch nicht anhören wollen, dann zieht sogleich weiter und schüttelt den Staub von den Füßen, damit sie gewarnt sind. Markus 6,11
Der Glaube ist nicht jedermanns Ding. 2. Thessalonicher 3,2 (L)
Setzt eure Ehre darein, dass ihr ein stilles Leben führt und das Eure schafft und mit euren eigenen Händen arbeitet. 1. Thessalonicher 4,11
Ein stilles Leben führen? Endlich mal etwas, das mir mühelos gelingen könnte.
Ein stilles Leben führen? Das schaffe ich!
(Die Kinder sind aus dem Haus und der Hund ist gestorben.) 😉
Was ist eigentlich ein stilles Leben?
Ein Leben ohne Musik Player und ohne Kommunikationstechnik, in dem ich ablenkungsfrei meiner Arbeit nachgehe?
Ein Leben, in dem ich zurückhaltend (wenn überhaupt) meine Meinung äußere? Komme was wolle?
Ein Leben, das bescheiden eigene Wünsche dem Allgemeinwohl unterordnet?
Ein Leben ohne Feste und Feiern, in dem ich still am Rande stehe und zuschaue?
Ich weiß nicht…
Kleinlaut gebe ich zu: Mit dem stillen Leben ist es nicht so einfach, wie ich dachte.
Schade.
Schließlich hielt ich es nicht länger aus. 1. Thessalonicher 3,1
Paulus war Hals über Kopf vor seinen Verfolgern geflohen. Er musste die noch junge Gemeinde in Thessalonich sich selbst überlassen. Das ließ ihm keine Ruhe.
Die Sorge trieb ihn um. Würden die Geschwister unter den erschwerten Bedingungen vom Glauben abfallen? Wäre seine Arbeit dort umsonst gewesen?
Gerne wäre er zu einem Besuch aufgebrochen. Doch das war unmöglich.
Schließlich hielt er die Ungewissheit nicht länger aus. Paulus sendete seinen Mitarbeiter Timotheus, um nach dem Rechten zu sehen. Timotheus kehrte mit guten Nachrichten zurück: Alles bestens in Thessalonich, jedenfalls was den Glauben betraf.
Eine begonnene Arbeit abbrechen müssen. Gescheiterte Versuche, die Arbeit fortzusetzen. Sorge, dass alles umsonst war. Machtlosigkeit und Ungewissheit aushalten. Die Sache aus der Hand geben. Dann Erleichterung und Freude, dass es auch ohne ihn geht.
Da kann ich mitfühlen. Und die Liebe zwischen den Zeilen tut mir gut.
Schwarzbrot und Kuchen 