Die Gesetzeslehrer und die Pharisäer packte eine unsinnige Wut und sie berieten miteinander, was sie gegen Jesus unternehmen könnten. Lukas 6,11
Wieder einmal geht es um den Sabbat. An der Einhaltung der Gebote hängt das Heil des Volkes Israel. Pharisäer und Schriftgelehrte kennen sich damit aus und wissen genau, was zu tun und zu lassen ist.
Nun kommt Jesus daher und erzählt von neuen Schläuchen für neuen Wein. Er umgeht das Arbeitsverbot für den Sabbat und heilt beim Besuch der Synagoge die Kranken.
So wie jetzt gerade. Jesus ruft einen Mann in die Mitte, dessen rechte Hand abgestorben ist. Die Gesetzeslehrer und Pharisäer beobachten Jesus ganz genau. Der schaut einen nach dem anderen ins Gesicht (ich kann die Spannung förmlich spüren und höre es knistern) und fragt: „Was darf man nach dem Gesetz am Sabbat tun? Gutes oder Böses? Einem Menschen das Leben retten oder ihn umkommen lassen?“
Der Mann erfährt Heilung (wen wundert’s?) – und die Gesetzeshüter kochen vor Wut.
Nebenbei… Die sog. Flüchtlingswelle vor einigen Jahren hat gezeigt, dass auch bei uns Wut hochkochen kann, wenn Barmherzigkeit vor Recht ergeht.
Um die Heilung des Einzelnen geht es den Gesetzeshütern offenbar nicht. Womöglich geht es um die Gefährdung des Heils des ganzen Volkes oder um Verlust von Macht oder um Infragestellung des eigenen Lebenswerkes oder um ein wankendes Weltbild? Ich weiß es nicht.
Jesus hat sowohl die Heilung jedes einzelnen Menschen im Blick als auch das Heil der ganzen Welt. Ihm kann ich vertrauen und auf Gnade vor Recht hoffen – für mich, für euch und für alle.
Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben;
die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
1. Joh 1,17
Wochenspruch 2. Sonntag nach Epiphanias
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