Der Herr antwortete ihr: „Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und verlierst dich an vielerlei, aber nur eins ist nötig. Maria hat die richtige Wahl getroffen. Sie hat sich für ein Gut entschieden, das ihr niemand wegnehmen kann.“ Lukas 10,41
Marta war gastfreundlich und sorgte fleißig dafür, dass der Haushalt lief. Maria tat nichts, außer Jesus zu Füßen zu sitzen und ihm zuzuhören. Dafür wurde sie von Marta getadelt, jedoch von Jesus gelobt. Sie hätte sich für etwas Gutes entschieden.
Ich denke an kirchliche Mitarbeiter, ob im Ehrenamt oder hauptberuflich, die sich in ihren Sorgen um „die Kirche“ in vielerlei verlieren. Man trifft und berät sich in Ausschüssen, Vorständen und Gremien. Man backt einen Kuchen für den Gemeindekaffee, organisiert besondere Veranstaltungen oder packt handwerklich mit an. Kurz gesagt, man sorgt dafür, dass alles läuft. Wenn noch Zeit und Lust bleibt, wird auch der Gottesdienst besucht.
Ich denke an die Gruppe der regelmäßigen Gottesdienstbesucher. Darauf angesprochen, ob sie sich vielleicht noch weiter kirchlich engagieren wollen, winken sie dankend ab und erklären, der Gottesdienstbesuch würde ihnen ausreichen.
Maria und Marta. Zwei Gesichter der Kirche. Beide machen ihre Sache gut. Beides ist wichtig, beides ist möglich – doch nur eins davon ist nötig, sagt Jesus.
Bei einer kirchlichen Veranstaltung letzten Sonntag schaute ich zu, wie zwei Kirchenvorsteher je einen Blumenstrauß verbunden mit einem Dank für ihren regelmäßigen Gottesdienstbesuch überreicht bekamen. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich staunte und fühlte mich merkwürdig motiviert.
Übrigens: Ich traue meiner Kirche zu, Wichtiges von Notwendigem zu unterscheiden und das Gute zu wählen.
