Ich selbst habe mich dir entgegengestellt, weil du auf einem verkehrten Weg bist. 4.Mose 22,32
Ein Anruf. Ich frage. „Wie geht’s dir?“ –
„Ehrlich gesagt, mir geht’s gar nicht gut“, kommt zögernd die Antwort. „Mir ist speiübel. Und bitte erschrecke jetzt nicht: Ich höre Stimmen.“
Schweigend verharre ich einen Augenblick.
Als Bibelleserin sind mir Leute, die „Stimmen hören“ nicht fremd. Auch Abraham, Mose, Samuel, Elia, Maria, Josef, Petrus, Paulus usw…. hörten Stimmen.
„Was sagen sie denn, diese Stimmen?“ frage ich nach.
„Hm. … Ich soll gehen. Immer weiter gehen. Immer auf diesem Weg weitergehen. So etwas in der Art,“ und nach erneutem Zögern: „Ich kann nicht so weitermachen. Du weißt ja, wohin das führt und wo es endet.“
Ja, das wusste ich.
In der heutigen Bibellese, der Geschichte von Bileam und seiner sprechenden Eselin, war es umgekehrt. Bileam hörte eine Stimme, die ihn warnte, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Es würde tödlich für ihn enden.
Stimmen hören erschreckt mich nicht, stelle ich fest. Das Gehörte zu deuten, darauf kommt es an. Die innere Stimme, Träume und Visionen oder wie bei Bileam ein sprechender Esel, können vor Gefahr warnen, zur Umkehr führen und uns Gott nahe bringen.
Meinem Anrufer und allen anderen, die sich vor unerwarteter ungewöhnlicher Ansprache erschrecken, wünsche ich, dass es Gottes Stimme ist, die sie hören, und dass sie zum Leben führt.

