Dann verschwanden die Krankheiten und die bösen Geister fuhren von den Besessenen aus. Apostelgeschichte 19,12
Ein lauer Sommerabend. Wir saßen zu dritt im Auto. Wir erzählten vom Urlaub und freuten uns auf das Open Air Konzert. Wälder und abgeerntete Felder zogen unter bewölktem Himmel vorüber.
Nach einem Augenblick der Stille kam es von der Rückbank: „Darf ich euch mal was fragen?“ Zustimmendes Gemurmel. Dann: „Glaubt ihr an Geister?“
„Ich glaube an Gott,“ antwortete ich spontan.
Doch ganz so einfach war es nicht. Es gab ja noch den von Jesus versprochenen Tröster, den Heiligen Geist. Aber den mochte ich nicht mit „Geistern“ in einen Topf werfen.
Ich konnte nicht leugnen, dass es neben guten Mächten, von denen wir wunderbar geborgen waren, auch zerstörerische Mächte zu geben schien. Doch an die glaubte ich nicht, vor denen nahm ich mich in Acht. (Karten legen? Horoskop? Pendeln? Knoblauch gegen Vampire? Horrorfilme? Astro-TV? Maskottchen? Magnetfelder? Verbale, Psychische, Physische Gewalt? Wahrsagen? – Nein Danke! )
Es gab Organisationen, Häuser, Familien oder Menschen, in denen ein guter Geist regierte. Und das Gegenteil gab es auch. Nach Möglichkeit schaute ich genau hin, mit wes Geistes Kind ich es zu tun hatte.
Während mir diese Gedanken in Sekundenschnelle durch den Kopf surrten, entwickelte sich im Auto ein ernsthaftes gutes Gespräch. Jede erzählte von ihren Erfahrungen, (Alb-)Träumen und Ängsten und davon, wie wichtig es war, darüber zu reden und wie wichtig es war, dass jemand zuhörte, und wie wichtig es war, dass einem geglaubt wurde. Und ich betonte, wie sehr mir (der Glaube an) Gott geholfen hatte, von meinen Ängsten los zu kommen.
Als wir am Ziel ankamen, hatten wir die zurückgelegten Kilometer kaum bemerkt. Schnell fanden wir einen Parkplatz und schlenderten zum Open Air Gelände. Die Sonne kam heraus. Das Konzert war gut.
