Schlagwort Korinther

Paulus und das Ehrenamt

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Wer die gute Nachricht verbreitet, soll davon leben können. Aber ich habe von diesem Recht nie irgendwelchen Gebrauch gemacht. Worin besteht also mein Lohn? Mein Lohn ist, dass ich die Gute Nachricht ohne Entgelt verbreite und auf das verzichte, was mir dafür zusteht. 1. Korinther 9,14+18

Aufgrund besonderer Umstände wurde in unserer Gemeinde für einundzwanzig Sonn- und Feiertage eine Gottesdienst-Vertretung gebraucht. Als ich die lange Vertretungsliste zum ersten Mal sah, sank mir das Herz in die Knie. Wie sollte es gelingen, für einundzwanzig Sonntage ehrenamtliche Prediger*innen zu finden?

Es ging leichter als gedacht. Nach erfolgreicher Suche schaute ich mit Zuversicht auf die Zeit ohne Pfarrer. Mir war um unsere Gottesdienste nicht mehr bange.

Herzlichen Dank an alle ehrenamtlich Tätigen für ihre Bereitschaft, ohne nennenswertes Entgelt die Gute Nachricht zu verbreiten! Möge es Ihnen niemals an irdischen Gütern mangeln. 

Schlimme Dinge geschehen

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Überhaupt hört man ganz schlimme Dinge von euch! Es soll da einen Fall von Unzucht geben, wie er nicht einmal unter den Menschen vorkommt, die Gott nicht kennen: dass nämlich einer mit seiner Stiefmutter zusammenlebt. 1. Korinther 5,1

Paulus ist tief erschüttert. Er hat von einem „Fall von Unzucht“ in der Gemeinde gehört. Die näheren Umstände sind nicht bekannt, so scheint es. Doch Paulus weiß genau, was zu tun ist. Über den Übeltäter hat er im Geist „schon das Urteil gesprochen“. Man sollte ihn aus der „Gemeinschaft ausstoßen“ und dem „Satan übergeben“. Der sollte an dessen „Körper die verdiente Strafe vollziehen“.  (nach 1. Korinther 5,1-5)

Oha.

„Fälle von Unzucht“ in der Gemeinde lösen auch bei uns große Betroffenheit aus. Wir haben weniger die Erwachsenen im Blick, als vielmehr Kinder und Jugendliche. Es gilt, betroffenen Personen zuzuhören, ihnen zu glauben, sie zu unterstützen und zu schützen. Von Paulus können wir lernen, schlimme Dinge beim Namen zu nennen und zu reagieren.

 

Im Dienst

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Liebt sie wegen des Dienstes, den sie an euch tun. 1. Thessalonicher 4,13a

Es gibt Streit in der Gemeinde von Korinth. Manche richten sich nach Apollos, andere hören lieber auf Paulus. Paulus ist sauer und erklärt, es komme nicht auf die Menschen an, die das Evangelium weitersagen, sondern auf das Evangelium selbst. 

„Wir sind Menschen, die im Dienst von Christus stehen und Gottes Geheimnisse zu verwalten haben… Nun, was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Gottes Helfer sind sie, durch die ihr zum Glauben gekommen seid… Für mich zählt dabei nicht, wie ich von euch oder irgendeinem menschlichen Gericht beurteilt werde.“ 1. Korinther 3, 5 und 4,1+3

Ich denke an die Gemeindeschwester, die vor einiger Zeit in unserem Dorf lebte. Unermüdlich war sie im Einsatz: in der Krankenpflege, als Hebamme, Lektorin, Organistin, im Kindergottesdienst, im Frauenkreis und in der Jugendgruppe. Ich erinnere mich daran, mit welcher Liebe sie im Kindergottesdienst von Jesus erzählt hat und mit welcher Hingabe sie „Liebster Jesu wir sind hier“ mitsang, wenn sie an der Orgel saß.

Trotzdem. Ich mochte ich sie nicht besonders. Sie erschien mir unnahbar und für meinen Geschmack als Jugendliche mischte sie sich zuviel ein. Als ich in kurzer Hose, na ja… sehr kurzer Hose, zum Gottesdienst erschien, flüsterte sie mir zu, dass dies nicht das passende Outfit für ein Gotteshaus wäre… 😉

Noch heute, vierzig Jahre nach ihrem Tod, wird mit großem Respekt von dieser Gemeindeschwester erzählt und ihr Wirken ist noch immer zu spüren. Manchmal frage ich mich, ob sie vielleicht für mich gebetet hat, als ich Kind war.

Ich bin sehr dankbar für Menschen, die (unbeeindruckt vom Urteil anderer) im Dienst von Christus stehen – so wie Paulus und… unsere Gemeindeschwester.