Will ich damit sagen, dass das Opferfleisch etwas bedeutet? Oder dass der Götze, dem das Opfer dargebracht wurde, etwas bedeutet? Nein! Aber was die Götzenverehrer opfern, das opfern sie nicht Gott, sondern den Dämonen. Ich möchte aber nicht, dass ihr euch mit Dämonen verbindet. 1. Korinther 10,19+20
Zunächst hatte ich gestaunt, wie tolerant Paulus sein konnte. Er hatte den Korinthern erklärt, dass sie das „den Göttern geweihte“ Opferfleisch bedenkenlos verspeisen könnten. Es gäbe ja keine Götter.
Jetzt hörte sich das plötzlich anders an. Wer mit Götzenverehrern an einem Tisch säße und das den Dämonen gewidmete Fleischgericht zu sich nähme, pflege Gemeinschaft mit den Dämonen. Das solle nicht sein.
Paulus vergleicht die Situation zu Tisch mit dem anscheinend damals schon bekannten Abendmahl: Die Gläubigen trinken aus einem Segenskelch und essen von einem Brot. So haben sie Gemeinschaft untereinander und mit Christus. Gemeinsame Sache machen sowohl mit Dämonen als auch mit Christus geht nicht. Paulus Rat lautet: Finger weg vom Fleischtopf der Götter.
Die Sorge um das tägliche Fleisch war vielleicht Thema Nummer Eins für die Korinther. Doch was kümmert es mich heute, ob die Korinther fleischlos leben sollten oder nicht. Götzen. Dämonen. Opferfleisch. Liebegüte…
Zurück in die Gegenwart. Der Tagespresse konnte ich entnehmen, Thema Nummer Eins der Deutschen wäre die Sorge um ihre Gesundheit.
Wenn die Gesundheit an erster Stelle käme, wäre sie dann nicht (m)ein Götze? Und könnte die Angst vor Krankheit nicht der dazugehörige Dämon sein? Ein Dämon, der mich mit schlaflosen Nächten plagt, der mich antreibt, medizinische Vorträge zu besuchen, mich Gesundheitsmagazine lesen und entsprechende Sendungen anschauen lässt? Und der mich dazu bringt, meinen Körper rund um die Uhr mit Argwohn zu beobachten?
Hm. Wie bekomme ich jetzt die Kurve von Paulus und dem Götzenfleisch zum Thema Gesundheit? Ich versuch’s mal …
Selbstverständlich darf ich für mein eigenes Wohlergehen und das meiner Mitmenschen sorgen und mich darum kümmern. Es soll nur nicht zum Thema Nummer Eins für mich werden.
Ich denke, wenn ich die Sorge um meine Gesundheit der Gemeinschaft mit Christus (dem Heiland) unterordne, verliert der Dämon „Angst vor Krankheit“ seine Macht über mich.
Und das lass ich jetzt mal so stehen.
🙂